1825 - Kampf um Trieger by Hubert Haensel

1825 - Kampf um Trieger by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Tolkander, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1996-08-15T01:00:00+00:00


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Zwei Tage später.

Das Leben in Cursor, gewann wieder den Anschein der Normalität. Zumindest was die Geschäftigkeit auf dem Raumhafen anbetraf, den wir von unserer neuen Zuflucht aus gut überschauen konnten. Höchstens fünf Kilometer Luftlinie trennten den fünfzehnstöckigen Wohnsilo von den Abfertigungsgebäuden der Frachtterminals. Das Haus gehörte offiziell einem reichen Frachtreeder, diente aber, wie uns A-Betchaga versicherte, einem seiner Geheimdienste als Anlaufstation. Nahezu stündlich landeten große Frachtschiffe, um die Versorgung sicherzustellen.

Die Videonachrichten brachten wieder Spots über das Geschehen in Plantagoo. Zwei Seelenverkäufer wurden seit Tagen auf einer der viel beflogenen Routen vermißt. Das letzte Lebenszeichen war die Meldung über die Ausläufer eines Hypersturms gewesen - danach nichts mehr.

„Diese Schrottkisten halten nichts aus", schimpfte Bully. „Das ist, als würde man versuchen, in einer Nußschale den Ozean zu überqueren."

Er vergaß, daß wir Terraner unsere ersten Raumflüge auf ähnliche Weise hinter uns gebracht hatten, mit Verlusten an Menschenleben und Material. Aber das ist wohl der Preis, den alle für den Fortschritt zahlen müssen. Ungezählte tragische Schicksale sind für immer mit dem Weg zu den Sternen verknüpft.

Ein Bericht über Trieger folgte, den Bergwerksplaneten am Rand des zentrifaalischen Einflußgebiets.

Der Kommentator schilderte die Zustände in den düstersten Farben, zugleich bezeichnete er das in mühsamem Untertagebau gewonnene Erz als für die weitere Entwicklung der Zivilisation unerläßlich.

Dokumentarische Szenen liefen im Hintergrund ab. Dem eingeblendeten Datum nach zu schließen, waren sie zwei Tage alt. Kroogh, diese gerade dreifach faustgroßen Wesen, hatten angeblich einen Bergwerkstollen der Zentrifaal unterminiert und zum Einsturz gebracht. Die Einblendungen sollten diese Behauptung stützen, doch war das ausnahmslos ein Verdienst der Schnittführung.

„Die Sabotageakte haben ein Ausmaß angenommen, das eine Strafaktion unumgänglich werden läßt.

Die Kroogh richten - mit ihren Aktionen nicht nur Sachschaden an, sie treffen inzwischen den Nerv unserer Existenz, die Raumfahrt."

„Caliform weiß, daß ich ihm noch Schwierigkeiten bereiten kann", stieß A-Betchaga ungehalten hervor.

Mir fiel auf, daß er den Führer der GEDEONTA immer noch verächtlich ohne den vorangestellten Buchstaben nannte, der ihn als Clanführer auswies. Clanlose waren Freiwild, denen von allen Seiten Verachtung entgegenschlug. „Um seine Stellung zu festigen, muß Caliform weitere Erfolge aufweisen."

„Du glaubst, er wird die Kroogh von Trieger vertreiben?"

„Ganz sicher. Und zwar ziemlich bald."

Der Kommentator hielt einen unscheinbaren Dreckklumpen vor die Optik. Mit einem Spezialschneider befreite er das Erz von Verkrustungen.

Bully stieß einen überraschten Pfiff aus. Auch mir wurde schlagartig klar, um was es auf Trieger eigentlich ging.

Howalgonium.

Das fünfdimensional strahlende Schwingungserz mußte angesichts des geringen technischen Standards in Plantagoo wirklich von überragender Bedeutung sein. Und von unschätzbarem Wert. Für Caliform Grund genug, den Kroogh den Krieg zu erklären.

Mich erinnerte der Howalgoniumbrocken an die Zeit, als wir in der Großen Magellanschen Wolke mit den Kristallagenten konfrontiert worden waren. Der Mutterkristall von Danger Ihatte sich in reines Howalgonium verwandelt - und hatte damit quasi den Impuls für den Angriff der Zweitkonditionierten gegeben. Eine schwere Zeit damals, die Jahre nach 2435 alter Zeitrechnung.

„Das sieht verdammt nach gezielter Agitation aus." Bully lief puterrot an. „Wenn ich diesen Caliform zu fassen bekomme!"

„Der Konflikt um Trieger schwelt seit Jahrzehnten", sagte A-Betchaga. „Bisher existieren mindestens sechs verschiedene Vertragswerke, die genau regeln, welches von unseren Völkern wann wo wieviel Erz gewinnen darf.



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